Liedpredigt zu Ostern


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Viele unserer Zeitgenossen können mit der Passion Jesu, die wir vor Ostern bedenken, nicht viel anfangen. Christen ahnen, der Weg von Jesus und sein Leiden sind Teil vom Geheimnis des Glaubens – wir erahnen etwas vom Geheimnis, was an der Stätte Jerusalem geschah, und von Gott her wird es klar! Jesu Passion, Opfer und das sich eröffnende Geheimnis möchte ich mit Ihnen anhand des Liedes „Wir gehn hinauf nach Jerusalem“ bedenken und ein stückweit mitgehen.

Jesu Leidensweg führt hinauf nach Jerusalem, ein Stück gehn wir mit

Das Lied „Wir gehen hinauf nach Jerusalem“ nimmt uns mit auf den Weg von Jesus nach Jerusalem und ist an vielen Stellen geheimnisvoll wie die Passionszeit. Es umkreist das Geheimnis der Passion, das im christlichen Jahresfestkreis seinen Platz hat, damit wir mehr und mehr vom Geheimnis buchstäblich mit Texten, Liedern begehen und verstehen.

Gibt es eigentlich in unserem Christsein Punkte, wo wir das Geheimnis des Weges Jesu ganz erfassen können? Anhand des lebendigen Jesus Christus eröffnen sich immer wieder neu Erfahrungen mit dem Geheimnis Gottes, und es bleibt Geheimnis, so dass es nie ganz für uns offen liegt – eben unverfügbar ist wie Gott.

Das Lied von Karl‐Ludwig Voss macht den gegangenen Weg Jesu so gegenwärtig. Getragenen Schrittes können wir ein Stück mitgehen, auf dem Weg etwas finden und die ganze Tiefe des Geheimnisses wird verborgen bleiben. Eigentlich immer rührt der Leidensweg, der bittere Kelch und das Sterben Jesu an: Jesu Verzweiflung im Garten Gethsemane – die Bitternis, dass ein Liebe Predigender zum Verbrecher gemacht wird, und eben Jesu qualvollen Tod am Kreuz. Das alles rührt an, wenn Du es an dich heranlässt. Dann erst kann aufgehen: Der Sohn Gottes hat Verzweiflung, Bitternis und Sterben ertragen und darum weiß Gott um uns: Er kann Deine Verzweiflung, deine Bitternis und dein Sterben mittragen und wirklich bei Dir sein.

Da gibt einer alles für Dich und die ganze Welt

Zunächst werden wir einfach im Refrain „Wir gehen hinauf nach Jerusalem…“ mitgenommen auf den Weg Jesu. Wir gehen hinauf nach Jerusalem spricht uns Zeitgenossen an, weil Gefühle angesprochen sind: Uns ist ein Platz bereitet bei Gott, Gott räumt alles frei und vergibt uns unsere Sünden. Unsere Angst vor dem Leiden ist aufgenommen. Und dann sagt das Lied: Das alles ist hingebungsvoll für Dich und mich geschehen mit Jesu Weg – es ist ein Opfer der Liebe.

Wir haben schon oft vom Weg Jesu gehört und sind manches Mal angerührt worden. Mir ist Jesu Tat und der schillernde Opferbegriff klar geworden an Theodor Fontanes Gedicht „John Maynard“. Dort wird beschrieben, wie ein Steuermann die Menschen auf seinem Schiff mit selbstlosem Engagement vor dem Feuertod auf See rettet. Im Gedicht werden wir hineingenommen in das Leiden und die Angst der Menschen vor dem Tod, doch es bleibt nicht dabei, da ist eine rettende Tat. Ebenso bei Jesus: in allem Leiden und aller Angst – Gott tut etwas, er hält wie John Maynard das Steuer und führt das Schiff zur Rettung des Lebens – rettet Jesus und Dich und mich.

Da hilft und rettet einer mit seinem Weg und seiner Tat, wird im Gedicht geschildert: Gott hilft Dir und rettet dich aus Angst und Not durch seinen Sohn! Wo das Geheimnis aufgeht, spürst Du wie Angst und Not vergeht. Aus der Sicht Gottes ist sein Weg bis hin zum Kreuz ein Weg der Liebe, der Hingabe für uns. Gott ist für uns. Wenn wir die Hingabe Jesu sehen, wie können wir noch zweifeln an dem, was Gott uns geben will: Nichts kann uns scheiden von der Liebe Gottes, denn Christus Jesus ist bei uns.

Klarheit und das sich eröffnende Geheimnis

Die Gleichmäßigkeit der Melodie des Liedes nimmt mit und führt uns an einen Ort und zu jemandem, wo wir betrachten wie einer für alle stirbt, um uns einen Platz zu bereiten. Wir erahnen, der Weg ist für uns und wir haben nun einen Platz bei Gott. Wir besingen das Opfer Jesu und können vernehmen: Weil Gott trotz allem bei Jesus war, ist Gott bei denen in Leid und Ohnmacht. Selig sind die, die Leid tragen, denn sie gehören zu Gott – Gott ist bei Ihnen. Wo Leiden und Ohnmacht in dieser Welt sind, ist Christus in Wahrheit, wird das nicht klar an diesem Ort Golgatha in Jerusalem?

In Jerusalem ist der Ort, wo alles auf den Punkt gebracht wird. Dort in Jerusalem, wo Jesus stirbt und aufersteht, ist der Ort der ewigen Klarheit! Es lässt sich nur mit ein paar Worthülsen sagen: Gott und sein Sohn gibt alles für uns, gar das Leben. Gott bestätigt die Botschaft seiner Liebe und erweckt ihn zum Leben. Im Zentrum steht, worum unser Glaube kreist: Seinen Tod verkünden wir und seine Auferstehung preisen wir!

Der lebendige Christus ist da und geht den Weg heute mit uns hinein in den Alltag und auch dorthin, wo wir leiden und ohnmächtig sind. Hier bekommt die Botschaft Raum: Uns ist ein Platz bereitet bei Gott, Gott räumt weg, was uns voneinander und von Gott trennt. Er hilf uns in unserem Leiden und unserer Ohnmacht.


Anlässlich der Flutkatastrophe




Paulus ist gewiss: Nichts Überirdisches und auch nichts Unterirdisches und auch nicht irgendetwas anderes, das Gott geschaffen hat – nichts von alledem, kann uns von der Liebe Gottes trennen. In Christus Jesus, unserem Herrn, hat Gott uns diese Liebe geschenkt. (Römer 8)

Unfassbar, überhaupt nicht zu verstehen, man könnte sagen überirdisch – besser unterirdisch – diese Flutkatastrophe. Die Bilder dieser Flut und des Schreckens der Unwetterkatastrophe in der Nacht zum Donnerstag, dem 15. Juli, gehen uns nach und es rührt an: Die Menschen in der Voreifel, Eifel und Rheinland‐Pfalz sowie Belgier haben alles verloren, stehen da nur mit ihrer Kleidung und wenigen Habseligkeiten vor zerstörten Häusern ihres Lebens. Es waren viele Bilder, Berichte und manche Sondersendung zu sehen! Gesichter und Tränen der betroffenen Menschen haben angerührt, die Worte der Frau: „Aber wir leben!“ und Worte des Arztes, dessen Praxis hinweggeschwemmt war. Der Moderator fragte: „Können wir etwas tun?“ – „Beten Sie für uns und lassen sie sich impfen.“ antwortete der Arzt im Blick auf Gottes Kraft und unser Tun, mit dem jeder eine verantwortliche Antwort geben kann.

Unfassbar bleibt die Katastrophe! Wir können nur die mitempfundene Not und unser Erschrecken vor Gott tragen, stellvertretend für viele, die sprachlos, erschöpft und voller Trauer um verlorene liebe Menschen und verlorenes Gut sind.

Wir können nur Gott um Beistand bitten und beten, dass die Betroffenen die Kraft geschenkt wird Schritt für Schritt hindurch zu finden, dass die Erinnerung an überwundene Katastrophen ihnen hilft, auch diese zu meistern, dass sie für Momente all das Bedrückende loslassen können, um etwas neue Kraft schöpfen zu können.

Nach der Katastrophe braucht’s Möglichkeiten, wieder Vertrauen zu fassen. Verlorenes Vertrauen auf einen festen Grund muss sich wiederfinden. Menschen, Hilfen und Kraft muss den Betroffenen neu zukommen. Wir können kleine Beiträge dazu liefern, dass etwas fester Boden unter den Füßen der Betroffenen sich wieder findet. Vor allem können wir beten, dass Gottes Kraft den Betroffenen wieder zu einem festen Grund wird.

Die Worte des Paulus erinnern an den einen festen Grund unseres Lebens, der immer bleibt. Welche Flut und welche Katastrophe, Überirdisches oder Unterirdisches uns trifft, einer ist größer als alles, was unser Leben bestimmen kann. Gott bleibt Herr, was auch immer kommt. Wo die Not am größten ist, wächst das Rettende auch, kann Friedrich Hölderlin im Blick darauf sagen, dass nicht die Not das letzte Wort behält, vielmehr Gott – dass sich erstaunliche Kraft im Schwersten findet. Das sind die einfachsten Formulierungen für den festen Grund der Christen: Gott hilft. Wir haben erfahren, in Jesus Christus hat er uns seine Liebe geschenkt. Durch seinen Geist ist er alle Tage bei uns – gerade auch in den schwersten.

An diesem Grund kann man sich festhalten, es ist das einfachste Bekenntnis der Christen: Gott hilft, Gott liebt Dich und ist bei dir – nichts kann uns trennen von der Liebe Gottes. Wir haben es erfahren und vertrauen, Betroffene der Flutkatastrophe und wir werden es gewiss wieder erfahren. Gott segne die Betroffenen und uns alle.

Sie können spenden an die

Evangelische Kirche Bad Münstereifel
IBAN DE98 3825 0110 0001 3074 61
BIC WELADED1EUS
Verwendungszweck Fluthilfe


Siehe auch hier
(Link zur Evangelischen Kirche im Rheinland)



Gott mehr gehorchen


Komisches Gefühl, wenn jemand mit gehobenem Zeigefinger auf Sie zukommt oder mit der T‐Shirt‐Aufschrift „Obey!“ („Gehorche!“). Ich zucke etwas zusammen und frage: Was soll das! Jedenfalls bringt das Wort „gehorchen“ schnell Widerstand mit sich, obgleich es positiv erst einmal hören heißt. Man muss auf Gott mehr hören als auf Menschen, könnte darum auch Apg. 5,29 weiterführend lauten. Doch der Satz der ersten Christen wendet sich gegen die religiösen Machthaber. Sie wollen die Ausbreitung der Botschaft vom Lebendigen und seiner Kraft stoppen und Petrus und den anderen Aposteln den Mund verbieten. Es geht hier nicht nur um Hören, sondern auch um Folgen.

Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“ Im Kampf der ersten Christen gegen die Unterdrückung durch die religiöse Mehrheit, im Kampf der bekennenden Kirche gegen den Nationalsozialismus hat man sich gegen Widerstand und Unterdrückung zu diesen Worten durchgerungen – die Worte sind keine leichtfertige Gehorche‐Formel. Vielmehr fragt sich: Werde ich als Christ, wenn’s ums Ganze geht, sagen können „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen“?

Beim Klimawandel, wo die nächsten 10 Jahre entscheidend sind für die nächsten 10000 Jahre und innerlich und äußerlich Widerstände sind, werden wir als Christen hier sagen können: Man muß mehr hören auf „Du sollst Deinen Nächsten und die Mitwelt lieben wie Dich selbst!“ als auf Gleichgültigkeit, „ist doch schön so, darum weiter so“ und die fossile Großindustrie? Ist hier Bekenntnis nicht schon gefragt? Klimagerecht zu leben ist unsere Aufgabe, denn der Klimawandel, z. B. überflutete Keller, rückt uns schon sehr auf die Pelle in Deutschland. Doch wie finde ich aus Gleichgültigkeit? Wie kann ich mich bewegen lassen von Gott und unserer Mitschöpfung?

Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“ Wenn wir das Hören nicht üben, werden wir nicht zu diesen Worten finden – selbst wenn unsere Positionierung/unser Bekenntnis schon längst gefragt ist – „Man muss Gott mehr hören als Menschen“ ist darum die Aufforderung: Es ist unsere Mitwelt und das Wort Gottes zu suchen, sowie Gottes gutem Willen und seiner guten Kraft zu folgen.

Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen“ fängt an beim Hören auf Gottes lebendiges Wort und dem Hören auf das Leben. Übrigens, ohne moralischen Zeigefinger, aber mit der Kraft des rechten Augenblicks und allem Ernst der Lage: Haben Sie den Ruf des Klimawandels gehört?


Wo war der Geist in Corona‐Zeiten?
Ein pfingstlicher Rückblick von A‐Z


A wie Abstand halten und Z wie dennoch zusammenhalten. Das war Aufgabe der letzten anderthalb Jahre und mit Gottes Geist konnte es gelingen.

B wie Bund‐Länder‐Runde – wie haben wir auf die Ergebnisse gewartet und auch auf das Land und die Empfehlungen der Landeskirche und bei allem konnten wir einen Weg mit der Pandemie finden.

C − nein, nicht wie Corona, vielmehr wie Click and Meet, was ist nicht alles möglich gewesen und auch geblieben.

D wie digital. Also ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, was ich alles am PC, Tablet und Handy gelernt habe, wenn der Geist zu Neuem bewegt, hier haben wir uns sehr bewegt. Internetseiten und Internetfilme für Youtube haben wir erstellen können, weil wir den richtigen Menschen zur richtigen Zeit begegneten.

E wie Eigenes, jeder musste seinen ganz eigenen Weg finden mit der Pandemie. Besser oder weniger gut ist es gelungen, wie zu jeder Lebenszeit Gutes und weniger Gutes, eben auch Beschwerliches gehört.

F wie Finanzen, wo es uns relativ gut geht im Gegensatz zu anderen Ländern in Europa und der Welt, haben wir mit unserem Geld durch Corona Soforthilfen an Menschen vor Ort und in der Fremde gedacht.

G wie Gottesdienst und Gebet – In den Zeiten des Lockdowns haben uns die Gottesdienste gefehlt und das Gebet Zuhause in unserem Kämmerlein richteten wir an Gott für die Menschen in der Nähe und Ferne und um für uns selbst um Kraft und Hoffnung zu bitten – der Geist hat unsere Bitten zu Gott getragen.

H wie Hygienekonzept – auf die Hygiene achten wir und das hat wohl auch Grippenwellen im Winter erspart. Wir sind vor Schlimmerem bewahrt geblieben.

I wie Impfungen, dankbar können wir auf die Möglichkeiten blicken, die uns durch die schnelle Entwicklung eines Impfstoffes gegeben sind und wir müssen die Ungerechtigkeit beklagen, dass die Patentrechte weltweite Impfungen verunmöglichen. Ungerechtigkeit holt ein, wenn das Virus mutiert.

J wie Jugendliche. Für die Jugendlichen und unsere KonfirmandInnen war die Zeit so viel Zuhause wie auch für die Familien und den Älteren besonders beschwerlich. ZT konnten die anderen ja noch ihrer Arbeit nachgehen und es musste und ist dann auch so oder so geschafft worden.

K wie Kochen, bei vielen ist diese Zeit auch eine Zeit geworden, wo wieder besser gekocht worden ist und eben vielleicht auch die gemeinsame Zeit am Mittagstisch besonders geworden ist. Vielleicht ist Kochen nicht nur Kultur des Alltags, sondern Hobby des Heiligen Geistes, denn er versammelt gern alle an einem Tisch.

L wie Lüften, in der Zionskirche haben wir so gut gelüftet, dass eine Taube sich in die Zionskirche verirrte und auf dem Altar zu sitzen kam: das bewegte uns alle in mehrerlei Hinsicht und wir konnten sie retten.

M wie Masken, miteinander und mit einer Änderungsschneiderei zusammen hatten wir eine gemeinsame Aktion: die Kirchengemeinde stellte Kosten für Stoff etc. und Ehrenamtliche bzw. Teli fertigten Masken für ältere Menschen unserer Gemeinde und asylsuchende Menschen, als Masken knapp waren.

N wie nah – nahe bleiben konnten sich die älteren Menschen über das Telefon und die Jüngsten über die WhatsApp‐Geschichten‐Gruppe von Vera. Wir können dem Heiligen Geist für die schöpferischen Möglichkeiten nur danken.

O wie Outdoor, im letzten Jahr mit viel schönem Wetter konnten wir viel im Garten an der Zionskirche unternehmen, 2021 hat’s noch nicht so sehr nach draußen gelockt. Auch die geführten Spaziergänge mit der App Actionbound sind weitgehend nur von KonfirmandInnen genutzt worden.

P wie Pause – bei Pausen hält man ein, und das Einhalten dieser Zeit hat manches überdenken lassen.

Q wie Quarantäne – Gott sei Dank waren mit der Kirchengemeinde keine Quarantäne Fälle verbunden. Wir haben versucht verantwortungsvoll mit der Pandemie umzugehen.

R wie Rad, manchen in der Kirchengemeinde hat das Fahrrad entdeckt und über jedes Auto weniger freut sich das Klima und der Heilige Geist.

S wie schön. Die Schließung von Kirche und Gemeindehaus machte es möglich, das Gemeindehaus zu verschönern mit einem Anstrich und in der Zionskirche eine neue Lautsprecheranlage zu installieren. Schöner ist die Zionskirche geworden durch das Engagement zugewandter Menschen.

T wie Toilettenpapier. Die Toilettenpapier‐Knappheit zeigte welcher Ungeist uns treiben kann.

U wie Unterstützung. Anstelle von Kollekten konnten wir mit Corona‐Soforthilfespenden Menschen und unsere Arbeit hilfreich unterstützen.

V wie Verbundenheit. Bei allem konnten wir als Kirchengemeinde Verbundenheit leben, das ist bewegend zu erleben wie der Heilige Geist verbindet.

W wie Welle. Drei Corona‐Wellen haben wir schon hinter uns und überstanden mit der Kraft des Heiligen Geistes. Wenn wir schon soviel geschafft haben, sollten wir es nicht schaffen, zu einer neuen Normalität mit dem Corona‐Virus zu finden?

X wie XXL‐Aufräum‐Aktionen haben auch im Gemeindehaus und der Kirche stattgefunden. Was sich in einem Gemeindehaus so alles ansammelt und nicht gebraucht wird! Ist der Hl. Geist nicht Freund aufgeräumter Klarheit?

Y wie Yippie, wir freuen uns an jeder Stelle, wo wir einen besseren Umgang mit dem Corona‐Virus finden und Pandemie‐bedingt Unmögliches wieder möglich wird. Wo wir uns freuen, freut sich der Heilige Geist mit, denn er will uns in die Freude führen.

Z wie Zoom, die Treffen per Zoom‐App mit Live‐Ton und Video‐Bild‐Begegnungen haben vieles ermöglicht, und zusammengeführt so gut es ging. Und es ist eine Freude, sich wieder von Angesicht zu Angesicht begegnen zu können. So oder so wirkt der Heilige Geist! Es soll nicht durch Heer oder Kraft geschehen, sondern durch meinen Geist, spricht Gott. Wieviel ist in dieser Zeit von A‐Z auch durch den Heiligen Geist geschehen, und nicht einfach nur durch menschliche Kraftanstrengungen.


Durst und Ströme lebendigen Wassers


Also in Corona‐Zeiten haben Menschen sich häufiger gefragt: Wo finde ich Kraft? Was sind Kraftquellen für mich? Vielleicht hat es sogar geholfen oder gut getan, es einmal aufzuschreiben. Denn ans Meer fahren, eine Party, mit jemandem Essen gehen und Gottesdienste standen nicht als Kraftquelle zur Verfügung. Doch auf Ihrer Liste wird mehr stehen: wie Spazierengehen, mit einem lieben Menschen sprechen, Musik hören, ein gutes Buch lesen, eine gute Serie gucken, Rummikub spielen, Gott suchen im Gebet, sich an Gott und das Leben erinnern. Wir wissen um diese Kraftquellen und Kraft stellt sich letztlich ein: Du findest Kraft!

Einer lädt uns ein, Kraft bei ihm zu finden – Christus spricht: „Wenn jemand Durst hat, soll er zu mir kommen und trinken – Jeder, der an mich glaubt, so sagt es die Heilige Schrift: Ströme von lebendigem Wasser werden aus seinem Innern fließen.

Zunächst sind Christi Worte eine Einladung, im Gebet Christus zu suchen. Beten ist wie durstig zu einer Quelle kommen und trinken können. Beten ist vertrauen: der Himmel wendet sich uns zu und begegnet uns mit Strömen der Liebe. Beten geht ganz und gar davon aus, der Kraft zu begegnen. Mit einem Gebet wird nicht alles anders und in den meisten Fällen erleben wir zumindest für einen Moment die Kraft, wenn nicht mehr.

Menschen suchen Kraft, um mit Kraft ihr Leben leben zu können und sind eher wie eine Batterie, mal mit Kraft und dann wieder leer mit Aufladebedarf. Mit der kraftvollen Verheißung von „Strömen lebendigen Wassers“ wird das nicht anders, aber unsere innere Batterie hat eine zuverlässige Kraftquelle: Er ist bei uns alle Tage, wir können uns jederzeit mit unserem Bedarf um lebensnotwendige Kraft an Christus wenden und vertrauen, denn Christen haben erfahren, wie ihnen manchmal unerwartet neue Kraft gegeben war, wie sie manchmal Kraft hatten anders zu leben, wie kraftvolle Entscheidungen in die Zukunft trugen. Gott segnet wie er gesegnet hat. Christus gibt Kraft, wie er Kraft gegeben hat und es kann sogar seine Kraft unser Inneres durchströmen und anderen Kraft geben.


Hoffnungsmusik zu Christus – Bild Gottes!
(Alle Links zu YouTube)


Hoffnung wird gern in Lieder und Bilder gegossen heute und gestern, weil so kann die Hoffnung mehr bewegen. Von einem Hoffnungsbild aus einem alten Lied will ich gleich reden. Aber zunächst einmal – Bilder und Lieder der Hoffnung sind gerade in diesen Corona‐Zeiten aktuell: Auch in Kolosser 1,15 wird Hoffnung mit Lied und Bild eingebracht, denn wenn ich etwas singen kann, kann ich mir die Hoffnung immer wieder gut vor Augen führen, das geht mir vor allem so beim Taizé‐Lied „Meine Hoffnung und meine Freude“.

Das Lied Kolosser 1 ist ebenfalls mit Hoffnung machenden Bildern gestaltet, obwohl es in den Geboten vor allem reformiert doch heißt: „Du sollst Dir kein Bildnis machen.“ Nun leben Menschen von Bildern, brauchen Bilder um etwas wie Hoffnung für sich festhalten können. Das Gebot richtet sich dagegen, dass wir mit Bildern Gott, Menschen usw. festlegen. Immer aber nutzt die Bibel gleichzeitig auch Bilder wie das Bild vom guten Hirten, um hier auf starke Weise Begleitung und Vertrauen und damit Hoffnung keimen und wachsen zu lassen.

Das Lied in Kolosser 1,15 drückt in einem einzigartigen Bild eine einzigartige Hoffnung aus. Von dem, von dem es heißt, Du sollst dir kein Bild machen, ist hier gesagt: Christus ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstling der neuen Schöpfung.

Gott will von Menschen nicht festgelegt werden, umreißt sich aber in Christus auf einzigartige Weise einzigartig in diesem Hoffnungs‐Bild. Damit bricht eine ganz neue Ära der Hoffnung an. Unsere so in Mitleidenschaft gezogene alte Schöpfung und unser verstricktes Leben hat eine Hoffnung in dem Bild von Jesus Christus: Es geht, hier und jetzt anders zu leben, mit Gottvertrauen und Barmherzigkeit.

Gott hat sich selbst festgelegt auf das Bild des liebenden Gottes, ihm kann ich wie Jesus bei allem vertrauen und werde nicht enttäuscht. Jesus hat uns vorgelebt, wir können barmherzig sein, wie unser Vater im Himmel barmherzig ist.

Hoffnung wird gern in Lieder und Bilder gegossen: Das Lied „Meine Hoffnung und meine Freude“ umkreist das einzigartige Bild Gottes mit vielen Begriffen, die Hoffnung wecken: „Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht, Christus meine Zuversicht, auf dich vertrau ich und fürcht’ mich nicht, auf dich…“

Schöpfen Sie Hoffnung aus Christus, dem Bild Gottes, der lebendigen Hoffnung. Er ist Hoffnungsmusik von Gott!


50 Tage Osterfreude begehen


Ostern ist nicht nur Ostern und dann schon wieder vorbei. Ostern feiern wir am 4. April 2021 und Ostern geht dann weiter bis Pfingsten am 23. Mai 2021: 50 Tage bis Pfingsten reicht die Osterzeit und das hat einen Grund: Die Osterfreude soll weiter bewegen, 50 Tage lang. Eigentlich müsste es gerade in dieser Zeit eine Osterfreude‐Aktion geben. Christen könnten sich vornehmen und sich auf den Spiegel kleben: 50 Tage will ich besonders die Freude begehen! Das heißt z. B. jeden Tag mit dem Ostergruß beginnen, sich vornehmen die Osterzeit mit Freude zu genießen, täglich 3 mal lachen oder alles, was Ihnen sonst Freude bereitet. Frohe Osterzeit!


Gedenken an die Verstorbenen der Corona‐Pandemie


Zum Gedenken an die Corona‐Verstorbenen findet am 18. April mit dem Bundespräsidenten Frank‐Walter Steinmeier in der Kaiser‐Wilhelm‐Gedächtnis‐Kirche und auf dem Gendarmenmarkt ein Gottesdienst und eine offizielle Gedenkveranstaltung in kleinster Zusammensetzung statt. Beim offiziellen Gedenken an die Verstorbenen werden für die vielen Verstorbenen nur 5 Menschen anwesend sein können, die einen Angehörigen in der Pandemie verloren haben. Auch wir nutzen die Gelegenheit, um an diesem Sonntag einige Namen stellvertretend für die fast 80000 Menschen zu nennen, sowie ein paar Kerzen und für die vielen die Osterkerze anzuzünden. Wir denken an die Menschen, die v. a. wegen der Pandemie verstorben sind und an unsere lebendige Hoffnung Jesus Christus, der uns zuspricht: Freut euch aber, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind (Lukas 10,20). Wir denken besonders auch an die Menschen, die trauern um jeweils einen Menschen mit Namen, der sich hinter der Zahl verbirgt, und bitten, dass die Trauernden einen Weg finden. Oftmals haben sich die Trauernden gar nicht wie sonst bei den Sterbenden und bei Trauerfeiern verabschieden können. Die Trauer ist das größte Leid in dieser Zeit, neben der Sorge, wie es weitergeht mit den eigenen Dasein, und der Sorge um die Gesundheit der Nächsten und uns selbst. Bei den Trauernden häufen sich diese belastenden Sorgen, deshalb wollen wir hier besonders für sie beten und uns weiter für sie einsetzen.

Den Schmerz der Trauernden haben wir vor Augen und wissen, dass Trost und neues Vertrauen Zeit brauchen, um sich wiederzufinden. Was kann dabei helfen? Du und ich, wenn wir für diese Menschen da sind. Und wir wissen, da ist noch ein Größerer, „der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn, der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann“ (Paul Gerhardt). Unsere Namen sind seit der Taufe mit dem Namen Gottes verbunden. Er hat uns bei unserem Namen gerufen und befreit zum Leben jetzt und dereinst. Unsere Namen sind im Himmel geschrieben, sind Gott bekannt, jetzt hier sind wir alle Gott vor Augen. Unsere Hoffnung bei allem Schmerz und allen Belastungen dieser Pandemie‐Zeit: Gott ist für einen jeden persönlich da, er schenkt Hoffnung den Lebenden und birgt unsere Verstorbenen. AMEN

Gebet:

Im Gedenken an die Namen der Verstorbenen der Corona‐Pandemie bitten wir Dich, Gott, für die Trauernden, dass sie wie wir alle, die wir mit dem Tod eines geliebten Menschen weiterfinden müssen, ihren Weg mit Verlust und Unerfülltem finden und zu neuem Leben hier und jetzt gelangen. Schenke uns allen die Hoffnung, dass eines jeden Menschen Namen im Himmel geschrieben ist.

Verunsichert und geängstigt, wie es weitergehen soll, wenden wir uns zu Dir, Gott, und bitten für uns, die Menschen in der Nähe und in der Ferne, lass uns – jede und jeder mit einem Namen bei Dir – weiterfinden und verantwortungsvolle Wege finden, um mit der Pandemie zu leben.

Wir danken Dir für die vielen, die sich für andere einsetzen, das medizinische Personal zuallererst, aber auch pädagogisches Personal, Verkäuferinnen und Verkäufer, jede und jeder mit einem Namen, den Du Gott kennst, und für den wir Dich um Kraft bitten können. Hilf uns, statt auf alte Normalität zu hoffen, uns eine neue Normalität mit der Pandemie zu erarbeiten.

Wir danken Dir Gott, dass in der Sorge unserer Gesellschaft für die Älteren und Schwächeren der Würde des Menschen, der einen Namen hat, Vorrang gewährt wird. Im Einsatz von Menschen für ihre Mitmenschen entdecken wir Barmherzigkeit, das macht uns Hoffnung und wir bitten Dich, dass uns die Hoffnung auf den Lebendigen und – dass unsere Namen im Himmel geschrieben sind – weiterträgt durch diese Zeiten.



ErlöstLeben


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ErlöstLeben – ein schönes Wortspiel mit einem Wort, das wir kaum noch kennen. Wenn sich etwas löst, tut das gut und ebenso ist es mit Erlösung. Aber vielleicht ist erlösen viel aktueller als gedacht: Wären wir erlöst, wenn wir jetzt wieder zu einem „normalen Leben“ finden?

Er …löst Leben. Ostern denken wir an den Gekreuzigten und Auferstandenen. Gott hat ihn erlöst aus Leiden und Tod und ihn auferweckt. Jesus Christus ist erlöst zum Leben und Gott hat seinem Sohn alle Macht gegeben. Er will auch uns erlösen zum Leben und es gibt nur einen Grund, warum wir darauf vertrauen können: Weil er erlöst wurde und wir durch den Lebendigen etwas von der Erlösung erfahren, können wir auf Erlösung schon jetzt hoffen – und dereinst ganz. Verstrickungen lösen sich ohne, dass wir etwas dazu tun.

Ge…löst, erlöster leben wir, wenn wir aus einem Problem zu neuer Lebendigkeit finden, nach der Krankheit ins normale Leben, aus Schlamassel zu einem neuen Anfang. Sich erlöst fühlen, wie ist das? Innerlich verstrickt, nicht frei und sich selbst fremd, ist das Erlösung: Es geschieht meistens von außen her etwas und es fällt die Last ab, ich finde mich befreit und finde zu mir selbst, gar gelöst in Freude.

Er löst Leben – Wie wir erlöst leben können? Mit Erfahrungen des lebendigen Erlösers und einer lebendigen Hoffnung können wir erlöst(er) leben und ganz erlöst werden wir erst dereinst bei Ihm sein. Doch nicht nur dereinst ganz, schon jetzt etwas ist erlöst(er) zu leben. Vielleicht einfach, weil Osterfreude bei allem überspringt, Zuversicht und Vertrauen sich einstellt oder wir einen tiefen Frieden verspüren – überall da, wo Lebendigkeit des Lebens spürbar ist, ist: ErlöstLeben − das ist die Sentenz von 2. Timotheus 1,10: Er hat den Tod besiegt und ein unvergängliches Leben ans Licht gebracht.


Schneeglöckchen und die Weisheit


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Wunderbar sind alle seine Werke der Schöpfung, spricht das Herz bei diesem Anblick der Schneeglöckchen. Ein wundersames Spiel gerade noch winterliche Schneedecke, dann Schneeglöckchen und der Anbruch des Frühlings. Eine wunderbare Weisheit liegt von Anfang an in unserer Schöpfung und dringt heute, jetzt zu uns, wo unsere Augen Schneeglöckchen erblicken. Daraus, aus unserer Schöpfung grüßt uns mehr – eine größere Weisheit.

Im Buch der Sprüche Kapitel 8 kommt „die Weisheit“ zu Wort und spricht: Ich bin eingesetzt von Ewigkeit her. Als Gott die Grundfesten der Erde legte, da war ich beständig bei ihm und spielte vor ihm alle Zeit; ich spielte auf seinem Erdenkreis und hatte Lust an den Menschenkindern. Eine unbekanntere Seite der Schöpfung ist hier benannt: die Weisheit, in der jüdischen Überlieferung wie der Geist eine Seite von Gott, von Ewigkeit her und lebendig – voller Freude!

Die Lebendigkeit und Lebensfreude der Weisheit möge Dich aus den Schneeglöckchen oder dem Frühlingsspiel dieser Tage grüßen. Die Weisheit will Dich begeistern von Anfang an und Dir einen neuen, begeisternden Anfang mit Gott schenken!


gottesdienst2read


In diesen Lockdown‐Zeiten können wir als gemeinsames Zeichen am Kirchentagssonntag eine Kerze entzünden: Christus ist unser gemeinsames Licht. In Christus sind wir über Trennendes hinweg miteinander verbunden: Es trennt nicht jetzige Situation, der Abstand voneinander, nicht mehr Konfession – Christus ist unser Friede.

Psalm 119, Vers 89:
Herr, dein Wort bleibt ewiglich, so weit der Himmel reicht, deine Wahrheit währet für und für. Du hast die Erde fest gegründet, und sie bleibt stehen.

Gebet:
Gott, du führst uns durch deinen Sohn zusammen.
Du öffnest uns die Augen füreinander.
Du lässt uns sehen, was längst da ist an Gemeinschaft.
In deiner Nähe erleben wir, wieviel wir einander geben können und du gibst: was nährt wie Brot und gute Worte.
Du, Gott, machst erfinderisch im Teilen.
Erfahrung und Hoffnung wollen wir teilen.
Nimm Angst, es könne nicht reichen.
Mach reich in Christus!


Markus‐Evangelium Kapitel 6, Vers 30−44 (Die Speisung der Fünftausend):
Und die Apostel kamen bei Jesus zusammen und verkündeten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten. Und er sprach zu ihnen: Geht ihr allein an eine einsame Stätte und ruht ein wenig. Denn es waren viele, die kamen und gingen, und sie hatten nicht Zeit genug zum Essen. Und sie fuhren in einem Boot an eine einsame Stätte für sich allein. Und man sah sie wegfahren, und viele hörten es und liefen aus allen Städten zu Fuß dorthin zusammen und kamen ihnen zuvor. Und Jesus stieg aus und sah die große Menge; und sie jammerten ihn, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er fing eine lange Predigt an. 35 Da nun der Tag fast vergangen war, traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Die Stätte ist einsam, und der Tag ist fast vergangen; lass sie gehen, damit sie in die Höfe und Dörfer ringsum gehen und sich etwas zu essen kaufen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Und sie sprachen zu ihm: Sollen wir denn hingehen und für zweihundert Silbergroschen Brot kaufen und ihnen zu essen geben? Er aber sprach zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Geht hin und seht nach! Und als sie es erkundet hatten, sprachen sie: Fünf, und zwei Fische. Und er gebot ihnen, dass sich alle lagerten, tischweise, auf das grüne Gras. Und sie setzten sich, in Gruppen zu hundert und zu fünfzig. Und er nahm die fünf Brote und zwei Fische und sah auf zum Himmel, dankte und brach die Brote und gab sie den Jüngern, dass sie sie ihnen austeilten, und die zwei Fische teilte er unter sie alle. Und sie aßen alle und wurden satt. Und sie sammelten die Brocken auf, zwölf Körbe voll, und von den Fischen. Und die die Brote gegessen hatten, waren fünftausend Männer. (Siehe hierzu auch die Gedanken von Sarah Schlagenter und Nora Meyer.)

Schau hin, werde aktiv, gestalte. Sage nicht „das Problem ist“ und bleib passiv. Suche Antwort in dieser Zeit. Schau hin mit Glauben und wisse: Wenn Christus beauftragt, ist mehr als ausreichend da. Christus fragt nach Antwort für das Leben jetzt. Schau hin und finde!

Gebet:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute,
und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.


Schaut hin aufeinander – Schaut hin auf euch selbst – Schaut hin auf Gott
Und so geht in diese Zeit im Namen Gottes, der alle Macht hat und barmherzig ist, im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. AMEN



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Gedanken von Sarah Schlagenter und Nora Meyer

„Geht allein an einsame Stätte und ruht ein wenig.“ In meinem Alltag vor Corona hätte ich mir das gewünscht. Mal ein bisschen Pause machen können, entschleunigter leben.

Und jetzt? All das ist Geschichte. Der Alltag anders geworden. Morgens aufstehen, kein Arbeitsweg, sondern von zu Hause aus arbeiten. Mittagessen und weiter arbeiten. Familie, Freunde, Bekannte – alle sieht man nur noch über soziale Medien, Videokonferenzen oder Telefonate. „Als nun der Tag fast vorbei war“ ein bisschen Fernsehen, vielleicht noch ein kleiner Spazier‐ gang und ab ins Bett. Und am nächsten Tag wieder dasselbe. Der Trott hat sich schnell eingestellt in dieser Art von neuem Alltag.

Aber „Geht hin und seht!“ Es hat auch viele neue Formen der Gemeinschaft gebracht. Mit der Gruppe aus der Gemeinde treffen wir uns jetzt auch online. So können aber auch andere, die schon länger weggezogen sind, dabei sein. Wir können unsere Gemeinschaft erweitern und mehr Menschen daran teilhaben lassen. Wichtige Dinge werden in letzter Zeit anders in den Fokus gerückt und Neues zeigt sich.

Wir können also auch in der heutigen Zeit auf Veränderung hoffen und die positiven Dinge sehen, die sich entwickeln. Das Schiff zur Seenotrettung im Mittelmeer scheint wenig zu sein, ebenso wie fünf Brote und zwei Fische. Aber auch kleine Schritte können eine große Veränderung herbeiführen. Hoffnung und Mut dafür können sich durch den Glauben bilden. Die Bibelstelle zeigt uns, dass wir einen Blick darauf werfen sollten, was wir haben und was unsere Ressourcen sind. Im Vertrauen auf Gott können wir dann sehen und gemeinsam entdecken, was alles möglich ist. Bald beginnt der Ökumenische Kirchentag in Frankfurt. Vieles wird möglich sein und er wird stattfinden. Die Planungen wurden überdacht, Ideen neu überlegt und Veranstaltungen verändert. Nichtsdestotrotz wird Glaube gefeiert werden und gemeinsam werden wir hinsehen. Es wird anders sein, als wir es von evangelischen Kirchentagen und von Katholikentagen gewohnt sind. Aber wir werden einander ermutigen: „Geht hin und seht!“
(Sarah Schlagenter und Nora Meyer)




Bibelsonntag und das Allerwertvollste


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Es gibt manche Weisheitsgeschichte vom Allerwertvollsten und Allerwichtigsten, „Vom besonderen Geschenk“ oder von „Max und der Blume“, die das Tor zum größten Schatz öffnet. Manche Geschichten deuten das Geheimnis vom Allerwertvollsten oder Allerwichtigsten an. Es ist leichter zu sagen, was es nicht ist, als was es ist? Offensichtlich tun Menschen sich schwer, das Allerwertvollste und Allerwichtigste in Blick zu bekommen und im Blick zu behalten.



Was ist das Allerwertvollste oder Allerwichtigste?

Immer wieder sind uns Geschichten, Bibelworte und Zeichen geschenkt. Was das Allerwertvollste sein könnte, darauf macht der Bibelsonntag aufmerksam: Die Bibel als heilige Schrift ist so wichtig, weil sie uns zu Gottes Wort werden kann.

Das Allerwertvollste ist das Wort, mit dem uns Gott anspricht, denn dieses Wort gibt Kraft für den Alltag,
Gottes Wort hilft zum Vertrauen und zur Hoffnung,
Gottes Wort bringt Licht in unser Leben.
Gottes Wort führt uns ins Miteinander und ins Teilen.


Lassen wir uns das Allerwertvollste gerade in diesen Tagen in den Blick nehmen und im Blick behalten.


Das sinnvolle Geschenk

Eines heißen Sommers begab sich eine weise Frau auf Wanderschaft in die Berge. Als sie sich an einem Bachlauf erfrischte, fand sie einen großen Diamanten. Am nächsten Tag traf sie einen anderen Wanderer. Da der Mann offensichtlich sehr hungrig war, öffnete die Frau ihren Beutel, um mit ihm das Brot zu teilen. Dabei sah der Wanderer mit großen Augen den prachtvollen Edelstein. „Gib mir diesen Stein“ bettelte er. Ohne zu zögern, schenkte sie ihm den Diamanten. Der Wanderer machte sich schnell mit dem Stein davon, denn es war ihm bewusst, dass dieser sehr wertvoll war und er für den Rest seines Lebens ausgesorgt haben würde. Wenige Tage später kehrte der Mann zurück und reichte der Frau den Edelstein. Beschämt sagte er: Ich weiß, dass dieser Stein sehr kostbar ist. Ich gebe ihn dir in der Hoffnung zurück, dass du mir etwas viel Wertvolleres schenken kannst. Bitte gib mir etwas von dem, das es dir möglich machte, mir diesen Stein leichten Herzens zu schenken.
Gisela Rieger, Sinn‐volle Geschichten 2, S. 25




Was ein Beter in dürren Tagen tut


Dürre Tage sind’s im Moment mit vielen Einschränkungen und das drückt auf das Herz. Beter wissen: Gegen die Dürre des Herzens hilft nur das Gebet und ist es auch noch so arm und so klein.

In dürren Tagen, die wenig Möglichkeiten lassen, ersehnst Du Gutes. Doch, wo findet sich Gutes? Ein Beter weiß: Du kannst außen oder innen suchen! Du kannst alles von außen erwarten oder Dich selbst auf den Weg nach innen begeben. Außen und innen stellt Psalm 4 Vers 7 gegenüber: „Viele sagen: Wer wird uns Gutes sehen lassen? Herr, lass leuchten über uns das Licht deines Antlitzes.“ Sicherlich keine Frage, jeder sehnt sich nach Gutem, nach Freunden, einem Restaurantbesuch…

Von außen ergibt’s sich momentan nicht und wie sieht’s innen aus? Beter wissen in Dürre, bei dürrem Herz und leeren Händen, Gutes für die Seele zu erbitten. Ein Beter erbittet’s, weil er vertraut: Gott füllt leere Hände. Falten wir die Hände, ist zu erleben, wie ein unsichtbarer Helfer, die leeren Hände füllt. Gott hilft ist einfachstes Bekenntnis! Letztlich hilft Gott, sagt Vers 9: „Allein Du, Herr, hilfst mir.“ Beter wissen um diese Hilfe, weil sie im Gebet schon erfuhren: Angst weicht, weil sich – nahe bei Gott – neues Vertrauen findet, denn er ist’s, der tröstet in Angst.

Gerade in diesen dürren Tagen und angesichts immer irgendwie dürrer Herzen gegenüber Gott, ist es wichtig: das Gebet und Gott zu suchen.

Statt nur außen abzuwarten „Wer wird uns Gutes sehen lassen?“, kannst Du dich in Dürre und Angst innerlich an Gott wenden: Herr, lass leuchten über uns das Licht deines Antlitzes. Mit diesem Gebet vertraut ein Beter innen das finden zu können, was uns der Segen am Ende des Gottesdienstes verheißt: Gottes Angesicht leuchtet über dir und er ist dir nahe. Gewiss: Beten führt aus Dürre und Angst zum Lebendigen.



Gebet in der Corona‐Krise


Guter und barmherziger Gott!
In Zeiten von Verunsicherung und Krankheit
kommen wir gemeinsam zu Dir und bringen Dir unsere Sorgen.
Du schenkst neue Zuversicht, wenn Unsicherheit belastet.
Du bleibst uns nahe, auch wenn wir Abstand halten müssen.
Wir sind in Deiner Hand geborgen,
selbst wenn wir den Halt zu verlieren drohen.

Wir bitten Dich für Menschen in der Nähe und in der Ferne, die sich mit dem Corona‐Virus angesteckt haben und erkrankt sind, für Angehörige in Sorge und Trauer und alle, die um ihren Arbeitsplatz und ihre Existenz fürchten.
Sei Ihnen nahe, gib Ihnen neue Hoffnung und Zuversicht.

Wir bitten Dich für alle Ärztinnen und Ärzte, für alle Pflegenden in Kliniken und Heimen, für alle die Verantwortung tragen in Staat, Gesellschaft und Wirtschaft, für alle, die uns Tag für Tag mit Lebensnotwendigem versorgen und alle Seelsorgerinnen& Seelsorger
Sei Ihnen in Ihrer Belastung nahe, schenke Ihnen Kraft und Hoffnung

Wir bitten Dich für die jungen Menschen unter uns, für die Kinder und Jugendlichen, für alle, die um ihre Zukunft fürchten und für die Familien, die besonders durch die Umstände belastet sind.
Sei Ihnen wohltuend nahe, schenke Geduld, Weitsicht, Verständnis.

Lass uns trotz aller Sorgen den Blick für die anderen nicht verlieren und ihnen beistehen. Mache uns bereit Einschränkungen in Kauf zu nehmen. Lass uns zu Verständnis, Hoffnung und Zuversicht beitragen.
Dir, dem guten und barmherzigen Gott vertrauen wir uns an!



Wie Glauben bekennen?


Warum singen wir nicht auch einmal ein Glaubensbekenntnis?

Leider hat das Apostolische Glaubensbekenntnis mittlerweile mehrere Schwierigkeiten. Sicherlich ist es eine gemeinsame Grundlage. Wir können damit bekennen, was uns Christen wichtig ist. Und jeder weiß, das Glaubensbekenntnis hat die sperrigen‐dogmatischen Punkte, an denen ein Christ zwar ein Leben lang lernen kann, zu denen heutige Menschen aber kaum Zugang finden.

Das Glaubensbekenntnis, alle Christen könnten’s als eine gemeinsame Grundlage sprechen. Gemeindefernere können es aber teilweise schon nicht mehr – die gedruckte Form auf der vorletzten Seite des Gesangbuchs hilft nicht. Wenn es im Gottesdienst gesprochen wird, nur weil es dazugehört, bietet das Glaubensbekenntnis wenig Anreiz zum weiteren Bedenken. Dabei soll doch das Erinnern des Wirkens von Vater, Sohn und Hl. Geist unsere Glaubens‐Erfahrungen mit Gott umreißen. Vielleicht hilft der Wechsel mit neueren Bekenntnissen, das alte, allen gemeinsame Glaubensbekenntnis neu aufzunehmen.

Warum nicht einmal ein erfahrungsbezogenes Glaubensbekenntnis singen. Also nach R. A. Schröders Lied EG könnte auch gedichtet sein:

Wir glauben Gott im höchsten Thron, wir trauen Christus, Gottes Sohn, aus Gott geboren vor der Zeit, schenkt allen er Barmherzigkeit.
Wir glauben Christi heilgem Geist, den Tröster, der den Weg uns weist, der fährt, wohin er will und mag und stark macht, was daniederlag.
Den Geist, der heilig alle macht, lässt Christen Christi Kirche sein, bis wir von aller Sünd und Last befreit ihn schaun in Ewigkeit.

(N. Nieborg, nach R. A. Schröder)

Oder wir nutzen die im Ev. Gesangbuch ab Seite 1243 abgedruckten Glaubensbekenntnisse, oder auch einmal das Glaubensbekenntnis, das Kurt Marti 2008 der Zürcher Landeskirche zur Diskussion stellte:

Ich vertraue Gott, der Liebe ist,
Schöpfer des Himmels und der Erde
Ich glaube an Jesus,
Gottes menschgewordenes Wort,
Messias der Bedrängten und Unterdrückten,
der das Reich Gottes verkündet hat
und gekreuzigt wurde deswegen,
ausgeliefert wie wir der Vernichtung,
aber am dritten Tag auferstanden,
um weiterzuwirken für unsere Befreiung,
bis Gott alles in allem sein wird.
Ich vertraue auf den heiligen Geist,
der in uns lebt,
uns bewegt einander zu vergeben,
uns zu Mitstreitern des Auferstandenen macht,
zu Schwestern und Brüdern derer,
die dürsten nach der Gerechtigkeit.
Ich glaube an die Gemeinschaft
Der weltweiten Kirche,
an den Frieden auf Erden
an die Rettung der Toten und
an die Vollendung des Lebens
über unser Erkennen hinaus.




Gottesdienst an der Schleuse Herne‐Ost


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Auf dem Mondkanal ist jetzt das Video zum Gottesdienst an der Schleuse Herne‐Ost (Link zu YouTube) verfügbar.











Gottesdienst „Feuer und Wasser“


Vielen Dank für den Gottesdienst‐Film zu Johannes dem Täufer. Roland, Uli, Gerd und Team haben den Gottesdienst „Feuer und Wasser“ (Link zu YouTube) als „Gottesdienst an einem anderen Ort“ als Film aufgenommen.

Es gibt schöne Naturaufnahmen von den Ostbachtalteichen. Ein stimmiger Filmgottesdienst: Gedankenpassagen sind passend mit Filmsequenzen ergänzt, ob mit Feuer im Hintergrund oder mit dem Bild vom Isenheimer Altar.






Zu Corona‐Zeiten in Zion


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Dieser Tage geschah es: Die Kirchenfenster waren weit auf wegen Corona. Jede*r hätte sie für die Eingänge eines Taubenschlags halten können. Darum landete Nele‐Horstine, Alex‐Horst*ine bzw. Crowd‐Horst auf dem Altar der Zionskirche.

Alle fanden ihn*sie schön und schmückend als Symbol des Heiligen Geistes für unsere Kirche. Aber alle dachten auch an die Freiheit des Vogels. Jedenfalls hat eine Taube – der wir zwar einen Namen gaben, aber deren Geschlecht wir nicht genau benennen konnten – auch so ihre Bedürfnisse in der Kirche. O Gott, der Altar, der schöne Teppich im Altarbereich, die Sitzpolster! Klar hatte die Taube Schiss – nur zu verstehen die Angst durch all die Besucher, die sie in die Freiheit locken wollten. Wir wollten die Taube und auch uns frei wissen. Doch wir konnten sie nicht retten – es war Auf und Ab mit der Taube in Zion.

Schließlich beschlossen die Kinder zumindest die Kirche zu retten mit Folie, damit die Taube ruhig Schiss haben konnte. Doch als sie in die Zionskirche kamen, war alles anders: Die Taube saß nach missglückten Befreiungsversuchen durch Feuerwehr und Taubenverein unter der Ikone von Jesus und wartete auf ihre Befreiung. Da wurden die Kinder ganz leise und andächtig. Ein Mutiger suchte das Vertrauen der Taube und nahm sie schließlich mit einem Tuch auf. Alle Kinder bestaunten die Taube und gaben sie in einen sorgsam bereiteten Karton, um sie später der Taubenrettung zu übergeben.

Doch wieder geschah, was zu einer Taube und wohl auch zum Hl. Geist gehört, sie nahm sich die Freiheit, dahin zu gehen, wo sie will. Plötzlich befreite die Taube sich aus dem Karton und flog von Zion aus in die Freiheit: Wie schön, sie in die Freiheit fliegen zu sehen in dieser Corona‐Zeit in Zion. Und wie immer bei den spannendsten Erlebnissen haben wir leider kein Foto gemacht von der schönen Taube auf dem Altar von Zion – aber wir haben’s erlebt, was Gott nach Jes. 60,16 spricht: Du wirst erkennen, dass ich dein Retter und Befreier bin (GN)



Einfach schön


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Frau M. tat alle Ding mit großer Langsamkeit. „Du musst schneller machen“, mahnte Herr M. ein ums andere Mal.

„Warum“ fragte Frau M.

„Damit du mit der Arbeit fertig wirst und Zeit hast für die schönen Ding!“

„Und wenn ich einfach alles, was ich tue, schön finde?“

„Das kann man nicht! Niemand findet Adresskarteienpflegen schön.“

„Aber“, beginnt Frau M., „Es heißt: Gott hat alles schön gemacht. Auch hat er die Ewigkeit in unser Herz gelegt. Also muss das Schöne doch in allem zu finden sein, wenn man lange genug sucht.“

Susanne Niemeyer




Impuls zu Pfingsten






Impuls zum 8. Mai


„Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung“, heißt es im Talmud…

Richard von Weizsäcker sagte: „Der 8. Mai ist für uns vor allem ein Tag der Erinnerung an all das, was Menschen erleiden mussten“ – durch den 2. Weltkrieg und nationalsozialistische Gewaltherrschaft. Wenn wir uns erinnern, versuchen wir, uns etwas dem Geschehen zu stellen: unsäglichem Leid durch den Krieg und der Gewalt an Juden, Unschuldigen, Andersdenkenden, zivilen Opfern, Kriegsgefangenen. Es fällt schwer, sich zu stellen, und es hilft, etwas vom Gefühl zu erinnern.

Man kann eine Menge über diesen Krieg gelesen, gelernt und in Dokumentationsfilmen gesehen haben, wissen wollen und nicht wissen wollen: Mit Erinnerung an Leid und nationalsozialistische Gewaltherrschaft erinnern wir den 8. Mai als „Tag der Befreiung“! Richard von Weizsäcker hat Fakten und Gefühl in Übereinstimmung gebracht und hat sich vor 35 Jahren von falscher Ideologie abgegrenzt. Man kann natürlich Fakten wie die Bombennacht Dresdens verdrehen und Gefühle ideologisch manipulieren, doch wirklich die Gefühle der leidenden Menschen zu vernehmen und bei sich ankommen zu lassen, hilft: Dieses Erinnern befreit, Menschen zu achten – Krieg zu ächten!

Filme von Holocaust bis Überläufer bringen uns ein Gefühl dafür nahe. Mir sind Gefühle der Menschenverachtung, des sinnlosen Krieges, und wie sehr sich Menschen sehnten, von der Gewalt der Diktatoren und des Krieges befreit zu werden, mit Arno Geigers Buch „Unter der Drachenwand“ aufgegangen. Mit Briefen Heinrich Bölls und persönlichen Schilderungen kam etwas von diesem Krieg und der Gewaltherrschaft in meinem Innern an, was mahnt: „Nie wieder Krieg“ – es gilt, ideologischer Gewalt und jedem Hass entgegenzutreten. Wir müssen weiter erinnern, damit Ideologen die Fakten nicht verdrehen und der 8. Mai ein „Tag der Befreiung“ bleibt – uns befreit.

Der Historiker Martin Sabrow spricht beim 8. Mai von einem „die Zeiten überdauernden Tag der befreienden Niederlage und des rettenden Zusammenbruchs“. Natürlich hat dieser 2. Weltkrieg auch unendliches Leid für uns Deutsche bedeutete und Jesus sagt: „Wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen“ (Mt 26, 52). Achtlosigkeit gegenüber zugefügtem Leid führt zu Leid.

Die Erinnerung des 8. Mai befreit dazu, Krieg zu unterlassen und Frieden zu suchen. Dabei finden wir heute ein wiederaufgebautes Deutschland, „75 Jahre Frieden in Europa“ und den Wert von Menschenrechten und vereinten Nationen. Doch das Geheimnis der Erinnerung führt weiter: Es gilt, Verantwortung zu übernehmen und Stellung zu beziehen gegenüber Hass – gegen den Nationalismus für Europa einzutreten, Menschenrechte und die Vereinten Nationen stark zu machen; das befreit Menschen vom Leiden durch Gewaltherrschaft und Krieg – „Das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung“.

P. S.: Zeitzeugnisse aus dem Herner Stadtarchiv im Film „Überliefert“ auf dem Mondkanal (Link zu YouTube)



Ein besonderer Gottesdienst an einem anderen Ort



In dieser Zeit, wo keine Gottesdienste stattfinden können − ein besonderer Gottesdienst an einem anderen Ort: Der Herr ist mein Hirte (YouTube‐Video).










Aus Gottes Garten:
vom Weinstock und den Reben. Joh. Ev. 15







Eine Wanderung zu einem Gipfel:
der schönste Satz des Osterkreises





Frohe Ostern!


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„High Five“ von Pfr. Niels Nieborg


„Christ ist erstanden“ vom Posaunenchor Herne



Flammender Impuls zum Karsamstag
Holz und mehr wird dem Feuer überlassen und verwandelt.
Wir können das Leben Christus überlassen, mit ihm sterben.



Stirb mit dem, der lebt,
dass du auferstehst
mit dem, der gestorben ist,
und lebst mit dem, der auferstanden ist.


Raphael Rombach



Karfreitagsimpuls
Ein Gedanke und ein Gebet.



Wir müssen uns immer wieder sehr lange und sehr ruhig in das Leben, Handeln, Leiden und Sterben Jesu versenken, um zu erkennen, was Gott verheißt und was erfüllt ist. Gewiss ist, dass im Leiden unsere Freude, im Sterben unser Leben verborgen ist; gewiss ist, dass wir in dem allen in einer Gemeinschaft stehen, die uns trägt.
Dietrich Bonhoeffer



Gott,
für alle, die schreien wie Jesus,
für alle Verlassenen und Einsamen bitten wir,
für Menschen, die gequält oder gefoltert werden,
für jene, die missbraucht und geschunden werden,
für jene, die an Erkrankung, Belastungen und Trauer leiden.

Hilflos halten wir sie Dir hin, alle diese Menschen,
für die wir nichts anderes tun können als zu beten.
Wir klammern uns an die Hoffnung,
dass du ihre Schreie aufnimmst
und ihre Tränen sammelst,
dass du kennen von ihnen verloren gibst
und selbst durch den Abgrund
für sie einen Weg ins Leben findest.
Tina Willms, Erdennah – Himmelweit

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