„Haben Sie einen Lieblingssport?“



So lautet eigentlich die Frage am Schluss eines Vorstellungsinterviews. Dann würde ein Sport benannt wie Fahrradfahren. Bei mir müsste es Volleyballspielen heißen, und ich beginne damit einfach: Ich habe Spaß am „Fliegenden Ball“, denn Volleyball ist für mich ein schönes Bild für die Offenheit des Lebens und all unseres Planens in der Gemeinde. Wenn es etwas gibt, was für Christen entscheidend ist: offen Gott suchen und den Ball aufnehmen, der von Gott zugespielt ist.

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Mit der Pfarrwahl in der Kirchengemeinde Bladenhorst‐Zion habe ich einen Ball aufgenommen. Zugegeben ungewöhnlich, weil ich schon seit 2005 dort als Pfarrer arbeite. Aber interessante Bälle kommen beim Volleyball manchmal sehr ungewöhnlich und da ist so eine spannende Aufgabe: mit 4 weiteren Gemeinden zu einer Gemeinde Herne werden bis 2022. Organisationstalent ist da gefragt, und mir ist als Pfarrer schon immer wichtig gewesen, für das Miteinander vor Ort zu sorgen und jetzt eben auch für die eine Gemeinde Herne.

Interessanterweise spiele ich seit 40 Jahren Volleyball, mit 15 Jahren begann ich in einer „Mannschaft“ in Herne, wo ich auch aufwuchs, heiratete und Familie bekam. Die „Mannschaft“ Gemeinde‐Kirche habe ich ebenfalls als Jugendlicher entdeckt. Viele unterschiedliche religiöse Prägungen und viele unterschiedliche Gemeinden habe ich seither kennengelernt: von Jugendarbeit über Charismatiker bis hin zu den Altenheim‐ und Krankenhausgemeinden. Ich komme mit unterschiedlichen Frömmigkeitsstilen zurecht und mag keine Ausgrenzung, denn wie bei einem Mannschaftssport Volleyball geht es um Miteinander!

Beim Volleyball gibt es einen Beginn mit dem Aufschlag, die Annahme, den Aufbau und eine Herausforderung mit dem Angriff. Bei einer Vorstellung wird gern nach dem Beginn gefragt: Was hat Sie auf den Weg als Pastor gebracht? Die Frage „Was bedeutet Jesus Christus für Dein Leben?“ stand sozusagen als Aufschlag zu Beginn. Daraufhin haben mich zeitlebens Bibelworte aus Philipper 3 bewegt: Christus will ich erkennen und die Kraft seiner Auferstehung. Der Berufsweg gerade in Krankenhaus und Altenheim haben mich als Seelsorger geprägt: Die seelsorglichen Begegnungen liegen mir am Herzen und damit eine auftragsbestimmte Bedürfnisorientierung zum Wohl der Menschen und zur Ehre Gottes.

Einen Ball muss man annehmen und es hat mir als Pfarrer in der Gemeinde immer viel Freude gemacht, Menschen unterschiedlicher Generationen in ihrem Leben und Glauben zu begleiten und Glaubensgespräche zu führen. Neben unterschiedlichen Gottesdiensten und auch Gottesdiensten an anderen Orten wie im Bergbaumuseum oder auf der Weide, arbeite ich gern mit neuen Formen wie Pilgerwegen oder Glaubenskursen.

Bälle muss man beim Volleyball aufbauen, das heißt Du musst etwas anfangen mit dem Ball, der Dir gerade vor Händen ist. Eine Gemeinde ist eine Baustelle und es macht mir Spaß, fürsorglich mit anderen und für andere Gemeinde aufzubauen. Es gibt Volleyballtechniken für den Aufbau, als Pfarrer ist der Weg einer Gemeinde zu suchen mit Beobachten und Beten, Gespräch und Bibel.

Eine Herausforderung wie ein Angriff im Volleyball ist es nun in einer multikulturellen Gesellschaft, unsere Gemeinde willkommensfreundlicher für Menschen anderer Kulturen zu gestalten sowie die Gemeinde in Herne neu zu einer Gemeinschaft zu sammeln und gleichzeitig nahe bei den Menschen zu sein

Mein Hobby Volleyballspielen ist ein Bild, um etwas zu charakterisieren. Jedenfalls gehört für mich zum Christsein: Herauszufinden, was Gott will und daran teilhaben. Mit unterschiedlichen Generationen in Beziehung unterwegs auf dem Glaubensweg zu sein. Miteinander zu vertrauen und einander zu helfen wie in jedem Mannschaftssport.

Ein Trainer Jesus Christus ist dabei, Gott sei Dank!