Amtseinführung des neuen Presbyteriums


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Gemeindekonzeption 2010 (revidiert 2020)

Unser Verständnis von Gemeinde
Die Gemeinde stellt sich unter das Wort aus 1. Tim. 2,4 „Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“. Wir erfahren Gottes Wort als Quelle der Wahrheit. Wir erfahren die Gemeinde als Ort der Hilfe zu einem glückenden Leben. Wir sehen uns in den Willen Gottes eingebunden, Mitmenschen in unserer Umgebung zu einem glückenden Leben zu helfen und und mit ihnen die Wahrheit unseres Glaubens zu teilen. Gemäß unseres elementaren Bekenntnisses – „Gott hilft“ – sehen wir uns zu den Menschen gesandt und sind für sie da. Auf dieser Grundlage entwickeln wir ein missionarisch‐diakonisches Profil für unsere Gemeinde: Wir leben miteinander und mit Christen anderer Kultur Gemeinde und nehmen an Gottes Mission teil.

Unsere Vision ist
eine Gemeinde von Menschen mit lebendigem Glauben
durch regelmäßige Bibellektüre und Gebete in den Gruppen und Häusern
durch die Bereitschaft zu Gesprächen über den Glauben im Alltag
durch den Willen zu christlicher Lebensführung
durch Eltern, die ihren Kindern Vorbilder des Glaubens sind und diese bewusst christlich erziehen, die mit ihren Kindern Glauben teilen durch eine Willkommenskultur von Christen anderer Kultur und Glaubens

eine Gemeinde mit anziehenden Gottesdiensten
durch eine biblisch fundierte Verkündigung und eine zeitgemäße Gottesdienstgestaltung
durch auf Verkündigung ausgerichtete musikalische Angebote
durch Gottesdienste für Familien und für junge Gemeindeglieder.
durch eine vermehrte Beteiligung von Ehrenamtlichen bei der Gestaltung der Gottesdienste
durch Bekanntmachungen, die bis lang fern stehende Gemeindeglieder erreichen,
durch Gottesdienstangebote für Christen anderer Kulturen

eine Gemeinde mit einem klaren missionarisch‐diakonischen Profil:
Unter dem Motto „Wir helfen“ konkretisieren wir unsere Anliegen:
  
Wir helfen, Gott zu hören
  
Wir helfen zur Erkenntnis der Wahrheit (des Glaubens) zu kommen
  
Wir helfen bei der Erziehung der Kinder
  
Wir helfen, Trauer zu überwinden auf dem Weg der Trauer
  
Wir helfen zu sozialen Kontakten gegen die Vereinsamung
  
Wir helfen zu einer guten und gesunden Ernährung
  
Wir verhelfen zu Lernmöglichkeiten
  
Wir fördern das friedliche Zusammenleben im Stadtteil
  
Wir helfen Menschen anderer Kulturen ein Zuhause zu finden, und leben miteinander Gemeinde nach Hebr. 13: „Die Liebe zu denen, die euch vertraut sind, bleibe. Liebe zu denen, die euch fremd sind, aber vergesst nicht.“


Wozu dient diese Gemeindekonzeption?
Eine Gemeindekonzeption beschreibt nicht die aktuelle Wirklichkeit einer Gemeinde, sondern die angestrebte Wirklichkeit. Zu diesem Zweck nennt die Konzeption auf der Basis einer Vision Ziele für die Gemeinde und Wege (Strategien), um diese Ziele zu erreichen. Die Konzeption führt zu einer Konzentration der Aktivitäten in einer Gemeinde, sie dient der Klärung über Erreichtes (Erfolge) und Nicht‐Erreichtes (Misserfolge). Aus der Konzeption können sich Veränderungen in den Strukturen einer Gemeinde (z. B. Entscheidungsprozesse oder Stellenbeschreibungen) sowie in der Gestaltung des Gemeindehaushaltes ergeben.

1. Strukturelle Voraussetzungen unserer Kirchengemeinde
Die Kirchengemeinde Bladenhorst‐Zion hat z. Z. ca. 2700 Gemeindeglieder in den Bereichen Horsthausen, Elpeshof, und Pantringshof. Mit der Umpfarrung von Pöppinghausen/Bladenhorst nach Castrop hat die Gemeinde eine Verzichtsleistung auf dem Weg zur einen Gemeinde Herne geleistet. Die Gemeinde ist aus den vormals selbstständigen Gemeinden Bladenhorst und Zion entstanden. Das Verbindende zwischen den Bereichen Pantringshof und Horsthausen‐Elpeshof gilt es gerade nach der Umpfarrung weiter zu entwickeln.

Die Zusammensetzung der Gemeinde und des Umfelds repräsentiert das Ruhrgebiet in der gesamtem Bandbreite: Es gibt bürgerliche Gebiete (u. a. Pantringshof‐Eichenforst), Arbeitermilieu (u. a. Pantringshof, Elpeshof), arme Bevölkerungsgruppen (u. a. Eichenforst, Horsthausen) und Gebiete mit großem Ausländeranteil (Horsthausen, Elpeshof). Die Bergbautradition wird geachtet. Auf dem Gemeindegebiet liegt ein großes Industriegebiet (mit Hafen). Dreiviertel der Gemeindeglieder wohnen im Bereich Horsthausen‐Elpeshof. Horsthausen fordert mit seinem hohen Ausländeranteil eine besondere Aufmerksamkeit – es findet sich eine Unterkunft für Asylsuchenden am Zechenring. Die Kirchengemeinde ist in die Gestaltung des bürgerschaftlichen Zusammenlebens gut eingebunden und hat viele Kontakte u. a. über den Gottesdienst und den Kindergarten zu ausländischen Mitbürgern. In der Gemeinde soll ein Zentrum „Interkulturelle Gemeinde und Evangelisation“ entstehen

Bei der Gemeindeglieder‐Struktur zeigt sich:
Die Gemeinde schrumpft durch demografische Faktoren und durch Wegzug um etwa 100 Gemeindeglieder pro Jahr. Die Gemeinde wird älter. Die Zahl der Taufen ist derzeit gering. Die Kindertagesstätte Diedrichstr. wird in Zukunft mehrheitlich nicht‐evangelische Kinder betreuen – eine Aufgabe für die Konzeptionen. Die Zahl der Konfirmanden und Konfirmandinnen nimmt ab, damit auch die Basis für eine evangelische Jugend.

Orte der Gemeinde
Die Zionskirche mit Gemeindehaus ist das Hauptzentrum der Gemeinde. Die Lage an der Roonstraße mit ihren Einkaufsmöglichkeiten und der Bushaltestelle vor der Kirche sichert einen hohen Aufmerksamkeitswert. Ausgegliedert liegt die Kindertagesstätte (Familienzentrum) an der Diedrichstraße in Alt‐Horsthausen.

Seit der Aufgabe der Paul‐Gerhardt‐Kirche nutzt die Gemeinde das katholische St. Pius Gemeindehaus in Pantringshof‐Eichenforst (nun noch mit Abendkreis). St. Pius ist einschließlich der Kirche ein schönes und modernes Zentrum, welches aber wegen der randständigen Lage in Herne wenige Entwicklungsmöglichkeiten bietet. Der äußerste Nord‐östliche Teil wird durch Kontaktangebote wie Gemeindebrief und besondere Gottesdienste in den Blick genommen nach der Umpfarrung des Pöppinghauser Teils im Oktober 2019.

Zusammenarbeit und Ökumene:
Projektbezogene Kooperationen mit den angrenzenden Gemeinden Baukau , Börnig, Kreuz und Sodingen (aber auch mit Habinghorst) werden bereits jetzt als wünschenswert erachtet. Dabei kommt der 2009 gegründeten Synodalregion Herne eine entscheidende Bedeutung zu. Mittlerweile ist die Gemeinde mit dem AkZ Arbeitskreis Zukunft auf dem Weg zu einer Gemeinde Pfingsten 2022.

Die ökumenischen Aktivitäten der Gemeinde sind mit Zusammenschluss auf r.‐k. Seite zur St.Dionysius‐Gemeinde in Herne 2019 fast zum Erliegen gekommen. Die Kreuzkirche steht in intensiver Zusammenarbeit mit der r.‐k. Gemeinde. In Zusammenarbeit mit der Evangelischen Allianz beteiligt sich unsere Gemeinde mit den umliegenden Gemeinden an missionarischen Aktionen.

Durch die Horsthauser Gespräche und Verbindungen in den Ortsbereichen Pantringshof bestehen gute Stadtteil‐Kontakte zur Politik und Kommune.


2. Aktivitäten der Gemeindearbeit
2.1 Leben und Einüben lebendigen Glaubens, Schulung und Seelsorge

Kinonachmittage, Schmecket und Sehet, Pilgerwege, Pilgerfahrten, Glaubenskurse 
Die Gemeinde bemüht sich um eine möglichst große Kontaktfläche zu den Menschen um sich herum u. a. mit besonderen Veranstaltungen und Gottesdiensten. So erhöhen sich die vielen Kontakte, die immer wieder auch Glaubensgespräche werden können.

Glaubenskurse sind wie Pilgerwege und Pilgerfahrten eine angemessene Form der Begegnung mit dem Christlichen Glauben für Menschen, die bisher nicht aktiv am Leben der Gemeinde teilgenommen haben. Die Gemeinde hat erste Erfahrungen in der Durchführung von Emmaus‐Kursen gesammelt. Bemühungen und Aktivitäten sollen auch im Rahmen der einen Gemeinde Herne auf das Leben und Einüben des Glaubens gerichtet sein z. B. mit den Perlen des Glaubens und Aktionen wie 7‐Wochen‐Ohne oder dem anderen Advent.

Gemeinde mit Kindern und Jugendlichen
In der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen wird die biblische Botschaft in kind‐ und jugendgerechter Weise vermittelt. Die Gemeinde unterstützt die Eltern bei der christlichen Erziehung. Die Gemeinde dient der Teilnahme der Familien am Gemeindeleben und der Förderung des christlichen Lebens in den Häusern.

Unsere Gemeinde hat mit der Arche eine regelmäßige Veranstaltung für 3−12 jährige Kinder. Die Angebote für Kinder werden mit jugendlichen Mitarbeitenden gestaltet. Diese werden von Hauptamtlichen begleitet und begleiten ihrerseits die Kinder auf dem Weg zur Jugend.

Konfirmandenzeit
Unsere Gemeinde versteht den kirchlichen Unterricht als Gelegenheit Jugendliche in Kontakt zum Glauben und zur Gemeinde zu bringen. Die Konfirmandenzeit ist auch nachgeholter Taufunterricht bei denen, die als Kinder getauft wurden, bzw. Taufunterricht bei denen, die im Zusammenhang mit der Konfirmation getauft werden. Sie führt zur Konfirmation als Beginn einer selbstständigen Teilnahme am Gemeindeleben in Verantwortung vor Gott.

Die Kirchengemeinde Bladenhorst‐Zion arbeitet nach dem Modell KU 3 / KU 7, d. h. Kinder im 3. Schuljahr und Jugendliche im 7. Schuljahr nehmen verbindlich an Veranstaltungen für Kinder bzw. am KU 7 teil. Diese Konfirmandenzeit im Gegensatz zum herkömmlichen 2‐jährigen KU stehen die Kinder und Jugendlichen sowie ihre Eltern über einen Zeitraum von 5 Jahren in regelmäßigem Kontakt mit der Gemeinde.

Das Konzept des KU 3 und KU 7 besser Konfirmandenzeit im 3 und 7. Schuljahr wird mit ehrenamtlichen Teammitgliedern geleistet.

Die Kindertageseinrichtungen
Die pädagogischen Mitarbeiterinnen nehmen in christlicher Verantwortung ihren Betreuungs‐, Bildungs‐ und Erziehungsauftrag wahr. Sie stellen sich der Aufgabe, den Kindern eine religiöse Grundorientierung auf den Weg zu geben und christliche Werte in kindgemäßer Form zu vermitteln.

Die Zusammenarbeit der Kirchengemeinde mit den Kindergärten gestaltet sich vertrauensvoll und offen. Auch nach der Übernahme der Kindergarten‐Trägerschaft durch die Kindergartengemeinschaft des Kirchenkreises hat sich der Bezug der Gemeinde zu den Kindergärten nicht verändert. Weiterhin sind die Einrichtungen durch vielfältige Kontakte und Aktivitäten gut in die Kirchengemeinde eingebunden. Gemeinsam geplante Gottesdienste, Teilnahme an Gemeindebesprechungen und –festen sowie Aktionen, z. B. Besuch der Kindergartenkinder in der Frauenhilfe oder gemeinsam geplante Kinderbibeltage, gehören zu den regelmäßigen Berührungspunkten wie auch der gegenseitige Informationsaustausch. Ebenso die monatlichen, vom Pfarrer gestalteten bibelpädagogischen Einheiten, bei denen die Kinder auch zu Gemeindeaktivitäten (Arche, Kinder‐Kirche) eingeladen werden. Ein religionspädagogisches Konzept liegt vor und wurde mit den Pfarrern abgestimmt.

Vertreter der Gemeinde und die Kindertageseinrichtungen haben ein Konzept zur Zusammenarbeit zwischen Kirchengemeinde und Kindertageseinrichtungen erarbeitet. Begegnungen mit Presbytern oder Gemeindegliedern ergeben sich durch die Tätigkeiten in Gremien der Stadtteilarbeit oder auf informeller Ebene.

Familienzentrum und Kindergarten Diedrichstraße
Dieser Kindergarten besteht seit über 100 Jahren. Der Kindergarten wird mehrheitlich von muslimischen Kindern besucht. Für die Zukunft wird es deshalb wichtig sein, die pädagogischen Mitarbeiterinnen für den Dialog zwischen christlichen und muslimischen Kindergarteneltern zu stärken.

Frauen‐ und Männerarbeit
In der Gemeinde treffen sich zwei Frauenhilfsgruppen regelmäßig. Die Teilnehmerinnen stellen sich unter Gottes Wort und bilden sich fort. Die Vorsitzenden besuchen regelmäßig die Mitglieder der Gruppen. Die zwei Frauenhilfsgruppen laufen ersteinmal für sich und könnten durch die gute Zusammenarbeit bei Bedarf zusammengelegt werden. Sie bleiben als Forum für Frauen über 60 Jahre attraktiv.

Der Frauen‐Montagskreis in Pöppinghausen und der Abendkreis in Pantringshof sind stabil und im Altersdurchschnitt jünger.

Offene Angebote wie Kinonachmittage und Schmecket und Sehet erreichen Außenstehende.

Seelsorge ist die Verkündigung des Wortes Gottes an den Einzelnen in seiner jeweiligen persönlichen Lage. Alle Gemeindeglieder sind zur Seelsorge berufen, in dem sie Gottes Wort bezeugen, Trost spenden, Neuanfänge ermöglichen und den Neuanfang mit Gott suchen sowie füreinander beten.
Der Pfarrer leistet dies in besonderer Weise durch seine Haus‐ und Krankenbesuche. Seelsorge geschieht aber vor allem auch in den Gemeinde‐Gruppen und –kreisen.

2.2 Gottesdienst und Kirchenmusik
Zentraler Ort der Verkündigung und der Darreichung der Sakramente ist der sonntägliche Gottesdienst. Durch die Predigt des Evangeliums wirkt der Heilige Geist Glauben an Jesus Christus. Er führt zur Umkehr, stärkt die Gemeinde mit seinen Gaben und sendet sie zum Dienst in der Welt.

Die Ordnung der Gottesdienste wird vom Presbyterium beschlossen. Verschiedene Gottesdienstformen für verschiedene Zielgruppen sind erwünscht. Familiengottesdienste werden in Verbindung mit Kinderveranstaltungen (z. B. der Kinder‐Arche) angeboten. Kindergottesdienste und Jugendgottesdienste werden von Gemeindegliedern geleitet, die von den Pfarrern für ihren Dienst vorbereitet und begleitet werden. Besondere Segnungsgottesdienste sollen regelmäßig stattfinden.

Gottesdienstorte: Die Gottesdienste finden mit Ausnahme der Schulgottesdienste in der Zionskirche und an besonderen Orten statt. Erntedank in der Scheune der WFB. Mindestens einmal im Jahr sollen Gottesdienste unter freiem Himmel an zentralen Orten der Gemeinde gefeiert werden. Besonderer Gottesdienste (Festgottesdienste, Themengottesdienste etc.) finden möglichst am 3. oder 4. Sonntag im Monat in der Zionskirche statt.

Zu den Gottesdiensten zählt in jedem Fall das Beisammensein zum anschließenden Kaffeetrinken, manchmal auch zum gemeinsamen Mittagessen. Die Gemeinde sieht hierin eine die Gemeinschaft fördernde Form.

Taufe
Die Sakramente stellen eine besondere Form der Verkündigung des Wortes Gottes dar. Die Gemeinde befürwortet die Kinder‐ und Säuglingstaufe als Ausdruck der voraussetzungslosen Gnade Gottes in Jesus Christus, die uns vor unserer eigenen Entscheidung zu Kindern Gottes erwählt. Die zur Gemeinde gehörenden Eltern werden ermutigt, ihre Kinder im Säuglings‐ oder Kindesalter taufen zu lassen.

Der Erwachsenentaufe geht eine christliche Unterweisung voraus. Die Gemeinde sieht die Konfirmandenzeit & die Konfirmation im Zusammenhang der Kindertaufe als nachgeholten Taufunterricht, der zu einem selbst verantworteten Bekenntnis im Glauben an Jesus Christus und zur Teilnahme am Abendmahl führt.

Der Empfang der Taufe ist Teil des Gottesdienstes der Gemeinde und findet darum im Gemeindegottesdienst statt. Die Eltern werden in einem vorhergehenden Taufgespräch einladend auf die Angebote der Gemeinde (wie z. B. Krabbelgruppen) aufmerksam gemacht. Die Familien werden nach der Taufe weiter begleitet, z. B. durch ein Anschreiben ein Jahr nach der Taufe sowie durch Einladungen zu besonderen Tauferinnerungsgottesdiensten und zu Kindergartenfesten.

Abendmahl
Zentrum der Abendmahlsfeier ist Jesus Christus, der am Kreuz seinen Leib für uns gegeben und sein Blut für uns vergossen hat. Er ist unter Brot und Wein (Saft) gegenwärtig und lädt seine Gemeinde an seinen Tisch ein. Die Abendmahlsfeier ist mit einem im Gottesdienst vorausgehenden Schuldbekenntnis mit Vergebungszusage verbunden. Das Abendmahl wird in der Zionskirche an jedem Sonntag. Die Teilnahme von Kindern am Abendmahl und Abendmahlsfeiern zu Hause oder am Krankenbett sind möglich.

Gottesdienste zu den Amtshandlungen
Die Gottesdienste zu den Amtshandlungen dienen der Verkündigung von Gottes Wort aus Anlass der Eheschließung oder des Todes von Gemeindegliedern. Letztere finden entsprechend den örtlichen Gegebenheiten entweder in der Kirche oder auf dem Friedhof statt.

Die Trauungen weisen die Anwesenden auf biblisch‐christliche Lebensgestaltung hin. Sie erfolgen nach den kirchlichen Ordnungen und bieten den Ehepaaren alle Möglichkeiten eigener Beteiligung bei der Gestaltung des Gottesdienstes. Hierzu erfolgen in der Regel zweimalige vorbereitende Treffen der Pfarrer mit dem Trau‐Paar. Ein Jahr nach der Trauung nehmen die Pfarrer noch einmal Kontakt mit dem Brautpaar auf. Dabei können auch Einladungen zu Glaubenskursen ausgesprochen werden.

Den größeren Teil der Amtshandlungen machen die Bestattungen aus. Dabei werden die Angehörigen Verstorbener begleitet. Die Begleitung der Trauernden soll durch eine Kontaktaufnahme 6 Wochen nach der Bestattung angeboten werden. Erfahrungsgemäß sind Trauernde dankbar für geistliche und soziale Formen der gemeindlichen Trauerbegleitung. Die Gemeinde wird über begleitende Gruppen (Trauer‐Kurse) nachdenken. Die Pfarrer sollen Realisierungsmöglichkeiten solcher Angebote prüfen.

Schulgottesdienste
Die Schulgottesdienste erfolgen in Absprache mit den Grundschulen am Ort. Sie werden in Zusammenarbeit mit den evangelischen Religionslehrern und ‐lehrerinnen von den Pfarrern gestaltet. Sie können in ökumenischer Verbundenheit gehalten werden.

Tamilischer Gottesdienst
Einmal in der Woche dienstags findet im Gemeindehaus ein tamilischer Gottesdienst statt. Die Zusammenarbeit mit der tamilischen Gemeinde bei der gemeinsamen Gestaltung von Gottesdiensten soll gesucht werden.

Kirchenmusik
Kirchenmusik ist eine besondere Form der Anbetung. Zur Aufgabe der Kirchenmusik gehört die Mitgestaltung und Begleitung durch Orgel und Klavierspiel bei Gottesdiensten aller Art und bei Amtshandlungen.

Ein Chor für Jugendliche und Erwachsene probt regelmäßig und gestaltet Gottesdienste mit. Ein Schwerpunkt der Arbeit ist das Erarbeiten und Aufführen von Kindermusicals (ein‐ oder zweimal im Jahr) mit Kindern ab 8 Jahren.

2.3 Diakonische und Missionarische Aktivitäten
Diakonie
Die Gemeinde versteht unter Diakonie eine reale Hilfe für auf dem Gebiet der Gemeinde lebende Menschen, die für die entsprechenden Angebote offen sind. Diese Diakonie kann sich in der Beherbergung dieser Menschen auf Zeit bzw. in Formen der befristeten Gemeinschaft ausdrücken. Das diakonische Engagement schließt ein missionarisches Engagement nicht aus, ist aber von diesem zu unterscheiden.

Teiloffene Tür (ToT) und Teens in Team – offene Kinder‐ und Jugendarbeit
Die ToT leistet eine offene Kinder‐ und Jugendarbeit. Das Programm schließt Kinder und Jugendliche mit ein, die im Anschluss an die Oase (s. u.) bereits im Gemeindehaus sind. So werden Besucherzahlen von etwa 20 Teilnehmenden erreicht. Die ToT hat dienstags und donnerstags zweieinhalb Stunden (von 16:00–18:30 Uhr) geöffnet und macht Kreativ‐ und Spielangebote (Basteln, Kickern.) und Außenangebote. Es gibt neben Möglichkeiten des gemeinsamen Spielens auch Gelegenheit mit Computern zu spielen sowie besondere Aktionen. Die Besucher im Alter zwischen 8−13 Jahren sind religiös und konfessionell gemischt.

Ein offenes Angebot für Jugendliche ist Teens in Team, diese Veranstaltung findet nach Verabredung statt. Sie soll als Ort der Begegnung die Gemeindejugend stärken.

OASE
Um das Motto „Wir helfen“ in einem Projekt umzusetzen hat die Kirchengemeinde zusammen mit der Schuldnerberatung die „Oase‐Mittagstisch und mehr… für Kids und Teens eV“ initiiert, Mit der Beherbergung des weltanschaulich unabhängigen Vereins identifizieren sich viele Gemeindeglieder und noch mehr Gemeindeferne mit dem Ziel, von Armut betroffenen Kindern und Jugendlichen zu helfen und ihnen Angebote zur Lebensbewältigung zu machen. Mit der Oase kann die Gemeinde mittelbar viele Menschen ansprechen, die sonst nicht in Kontakt zur Kirche gekommen wären.

Die Gemeinde ist sich der Tatsache bewusst, dass mit der Oase nur ein Aspekt von Armut im Umfeld aufgegriffen wurde. Sie wird bewusst die Entwicklung in dieser Hinsicht verfolgen und reagieren, sofern sich Möglichkeiten auftun.

Kirche mit von Behinderung betroffenen Menschen:
Die Gemeinde erhält gute Beziehungen mit den drei Einrichtung für Menschen mit Behinderung auf dem Gebiet der Gemeinde. Ein Kreis Ehrenamtlich Mitarbeitender trifft sich regelmäßig mit Bewohnern der Lebenshilfe‐Heime zu Gesellschaftsspielen. Die Kirchenmusikerin leitet einen Chor in den Werkstätten für Behinderte. Regelmäßig wird das Erntedankfest der Gemeinde in der Gärtnerei der Werkstätten gefeiert. Mit den Verantwortlichen des Wohnheims am Emsring ist ein regelmäßiger ökumenischer Gottesdienst geplant.

Kirche mit Asylsuchenden:
In der Arbeitsgruppe Interkulturelle Gemeinde und Evangelisation wird die Arbeit mit Asylsuchenden konzeptionell für die ganze Gemeinde erörtert und auf den Weg gebracht.

Kirche mit Senioren:
Mit den Geburtstagsfeiern für Gemeindeglieder ab 70 ist der Anfang für eine eigenständige Seniorenarbeit gemacht. Das offene Angebot für Senioren wird neu erstellt.

Im Bereich der Kirchengemeinde entstehen zwei neue Alteneinrichtungen, zu denen die Gemeinde mit Kontakten und Besuchen die Beziehung aufnimmt.

Mission
Die Menschen der Gemeinde verstehen sich so, dass sie an der Mission Gottes teilhaben und mit vertrauten und fremden Menschen miteinander Gemeinde leben. Bei aller Sorge um die vertrauten Menschen wollen wir uns für die Fremden öffnen und damit Christen anderer Kultur ein Zuhause bei uns anbieten. Wir wollen miteinander Glauben einüben und zum Vertrauen auf Jesus Christus finden.

Unser missionarisches Anliegen soll sich in einem aktiven Einladen zu Gottesdiensten, Veranstaltungen und Glaubenskursen ausdrücken: durch die gesamte Gemeinde bei offenen Angeboten, durch den Pfarrer bei Amtshandlungen, in den Kindergärten und bei Besuchen, durch einen Besuchsdienst, durch die ehemaligen Kursteilnehmenden bei ihren Bekannten. Dadurch sollen neue Mitarbeitende aus der jüngeren und mittleren Generation für ein Engagement in den Gemeindebereichen Gottesdienst, Leitung, Öffentlichkeitsarbeit, Diakonie und Mission gewonnen, durch entsprechende Schulung vorbereitet und systematisch begleitet werden. So ergibt sich ein Gemeindeentwicklungskreislauf (siehe Rückseite).

2.4 Öffentlichkeitsarbeit und Besuchsdienst
Die Gemeinde macht auf verschiedene Weise durch Öffentlichkeitsarbeit ihre Veranstaltungen bekannt: mit aktuellen Schaukästen, Pressehinweisen sowie einer Internetseite. Zukünftig soll über verschiedene Mail‐Verteiler eine zielgerichtete Kommunikation mit Mitarbeitenden und interessierten Gemeindegliedern erfolgen. Das Gemeinde‐Info‐Blatt mit den Telefonnummern der einzelnen Kreise erscheint mindestens zweimal im Jahr, im Frühjahr und im Herbst. Es nennt die Verantwortlichen der Kreise sowie besondere Aktivitäten. Ein Gemeindebrief erscheint zweimal im Jahr (im März/Ostern und im Dezember/Weihnachten). Er wird nach Möglichkeiten und Bedarf verteilt.

Die Gemeinde nimmt sich vor, einen Besuchsdienst ins Leben zu rufen und damit bestimmte Zielgruppen wie z. B. Menschen anderer Kultur systematisch zu erreichen.


3. Strukturen der Gemeinde
3.1. Leitung und ehrenamtliches Engagement in der Gemeinde

Ehrenamtlich Mitarbeitende
Etwa 60/50 Ehrenamtliche sind in der Kirchengemeinde tätig. Ehrenamtliches Engagement gehört zu einer lebendigen Gemeinde.

Gemeindeglieder werden entsprechend ihrer Gaben und Neigungen auf ehrenamtliche Mitarbeit hin angesprochen. Sie werden auf ihre Aufgabe angemessen vorbereitet und bei Übernahme eines Dienstes systematisch begleitet. Ehrenamtliche Mitarbeit wird z. B. in Form von Dankeschön‐Feiern, von Geburtagsgeschenken sowie durch Beauftragungen und Verabschiedungen im gottesdienstlichen Rahmen wertgeschätzt. Die MitarbeiterInnen sind durch Gemeindeversammlungen informiert und an Gemeindeentwicklungsprozessen beteiligt. Um die Kommunikation unter den Mitarbeitenden und Gruppen zu verbessern werden diese regelmäßig zur Beteiligung an „Berichts‐ und Werbeblöcken“ im Gottesdienst eingeladen. Eine systematische Erfassung der ehrenamtlichen Tätigkeiten (mit den jeweiligen Anforderungen und dem jeweiligen Zeitaufwand) soll in den nächsten Jahren kontinuierlich erfolgen. Sie soll zur gezielten Mitarbeiterwerbung führen.

Presbyterium:
Die Leitung der Gemeinde geschieht durch das Presbyterium zusammen mit dem Pfarrer. Die Gemeindeleitung trägt zusammen mit der Gemeinde Sorge dafür, dass im Gottesdienst, zu dem sich die Gemeinde versammelt, das Wort Gottes recht verkündigt und die Sakramente recht verwaltet werden.

Die Gemeindeleitung trägt dafür Sorge, dass das Evangelium gemäß dem in der Gemeinde geltenden Bekenntnis in Lehre, Leben und Dienst wirksam bezeugt wird. Die Gemeindeleitung verantwortet Personalfragen und die Verwaltung der Gemeindefinanzen.

Die Aufgabenverteilung im Presbyterium erfolgt nach persönlichen Neigungen. Jeder Presbyter, jede Presbyterin ist in mindestens einem Gemeindebereich engagiert und kann dadurch aus diesem Bereich der Gemeinde informieren. Das Presbyterium leitet die Gemeinde in gemeinsamer Verantwortung und trifft sich regelmäßig zu Sitzungen, im Gottesdienst und bei anderen Veranstaltungen, um die Gemeinschaft und eine gute Zusammenarbeit zu pflegen.

Gemeindeversammlungen
In der Regel einmal im Jahr werden die alle Gemeindeglieder zu einer öffentlichen Gemeindeversammlung eingeladen. Sie dient zur Information über Arbeitsbereiche und zur Diskussion strategischer Entscheidungen.

Einmal im Jahr werden die Mitarbeitenden sowie die interessierte Öffentlichkeit zu einem Austausch über Entwicklungen im beginnenden Jahr eingeladen (Neujahrsempfang).

3.2. Die hauptamtlich Mitarbeitenden:
Der Pfarrer, die Kirchenmusikerin, die Küsterin, die Angestellten im Gemeindebüro und in der Jugendarbeit.

Die Gemeinde wird für die kommenden fünf Jahre den gegenwärtig gültigen Stellenplan – wenn möglich – nicht verändern. Alle hauptamtlich Mitarbeitenden werden sich in Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen an der gewissenhaften Umsetzung dieser Konzeption beteiligen. In regelmäßigem Abstand (mindestens einmal in den kommenden fünf Jahren) sollen Ihre Dienstanweisungen überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.


4. Gebäude
Die Gebäude der Kirchengemeinde sind dem Alter entsprechend zu erhalten und bedürfen fortlaufender Renovierung. Das Gemeindehaus an der Zionskirche ist als Zentrum für das Engagement „Interkulturelle Gemeinde und Evangelisation“ vorgesehen.


Stärken und Sehnsucht unserer Gemeinde:
Stärken:
Mit der Oase beherbergt die Gemeinde ein in ganz Herne bekanntes Projekt mit einem guten Ruf.

Die Gemeinde hat in den letzten Jahren ihre Bereitschaft und Fähigkeit zur Weiterentwicklung unter Beweis gestellt.

Sehnsucht:
Die Gemeinde hat die Sehnsucht nach einer Weiterentwicklung und Erneuerung: die Besucherzahlen in Gottesdiensten und Gruppen sinken kontinuierlich, in größeren Gruppen und Gottesdiensten an anderen Orten macht es mehr Spaß.

Ein Aufbruch wie z. Z. der Oasegründung täte der Gemeinde gut und rund 40 Prozent der Gottesdienstbesucher sind Asylsuchende – Gott stellt die Aufgabe, Gemeinde so zu entwickeln, dass Fremde im miteinander aufgenommen werden. Im Rahmen eines Zentrums Interkulturelle Gemeinde und Evangelisation kann diese Aufgabe auf einen breiten Herner Fuß gestellt werden.

Der vorgegebene und von der Gemeinde aufgenommene Weg zu einer Gemeinde Herne ist eine spannende Aufgabe.






Frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr 2022!

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Liebes Gemeindeglied, liebe(r) Freund*In der Kirchengemeinde Bladenhorst‐Zion

Gesegnet sei Deine Neugier. Euch ist heute der Heiland geboren!
Gesegnet der kleine Einblick. Ihr findet ihn in Windeln gewickelt in einer Krippe!
Gesegnet das Geheimnis. Freue Dich, es ist Weihnachten.

Frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr 2022!

Ab 25.12.21 veranstaltet die Kirchengemeinde zusammen mit der Kreuz‐Kirchengemeinde als Teil der einen zukünftigen Ev. Kirchengemeinde Haranni eine digitale Schnitzeljagd mit einem schönen Spaziergang per Handy/Actionbound‐App (Link zu Actionbound).
23.12.2021

Das Pferd von St. Martin

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Warum ist eigentlich das Pferd von St. Martin niemals Gegenstand der Betrachtung – obwohl jedes Kind auf dem Martinszug sich wünscht, einmal so zu reiten wie St. Martin? Jedes Kind wünscht sich einmal so erwachsen zu werden wie St. Martin und teilen zu können.

Nur Teilen, nicht etwa alles hergeben, ist Kern der Martinsgeschichte. Nur Teilen leicht gesagt, wo selbst Erwachsene doch manchmal Schwierigkeiten mit dem Teilen haben. Also wenn das Pferd von St. Martin sprechen könnte, hätte es vielleicht zu der Geschichte gesagt: Geteiltes Leid ist halbes Leid – Freude teilen ist doppelte Freude. (NN)
07.11.2021